Theaterautorin, Schriftstellerin, Revolutionärin und Frauenrechtlerin. Sie war eine der ersten, die für die ‚Gleichberechtigung‘ der Frau eintrat. Im Zeitalter der französischen Revolution (1789 – declaration des droits de l’homme) war sie es, die 1791 die erste Deklaration der Rechte der Frau und Bürgerin verfasste. Sie wurde vor allem auch deshalb Opfer des ‚terreur‘ und 1793 auf der Place de la concorde hingerichtet.
Marie Gouze, so der bürgerliche Name Olympe de Gouges‘ stammte eigentlich aus bescheidenen Verhältnissen und erwarb im Selbststudium die Kenntnisse, die sie benötigte um Schriftstellerin zu werden. Vor allem studierte sie Schriften die sich kritisch mit den Kolonien Frankreichs und der Sklaverei auseinandersetzten. 1774 verfasste sie eine erste Denkschrift, die sich gegen die Sklaverei richtete, veröffentlicht wurde der Text wegen des umstrittenen Inhalts und vor allem des Geschlechts der Autorin, allerdings erst 1789 also nach dem Umsturz.
Ihren Künstlernamen Olympe de Gouges leitete sie aus dem Vornamen ihrer Mutter und ihrem Familiennamen ab. Unter diesem Namen schrieb sie Stücke, Romane und Erzählungen, vor allem mit kritischem Inhalt gegenüber Politik und Gesellschaft. Sie bezog Stellung zu Sklaverei, den Kolonien und anderen wichtigen politischen Themen, vor allem aber auch dem Thema der Gleichberechtigung der Frau. Vor allem frauenfeindliche Revolutionäre empörten sich über diese ‚femme auteur‘ die es wagte mit politischen Schriften an die Öffentlichkeit zu gehen. Durch die Unterzeichnung der „Declaration des Droits de l’homme et de le citoyen“ schlossen die Revolutionäre die weibliche Hälfte der Bevölkerung völlig aus. Olympe de Gouges verfasste dagegen die „Declaration des droits de la femme et de la citoyenne“, die als Protest gegen die Männer-Rechte, die nun zur Verfassung erhoben waren, zu verstehen ist.
Zum Zeitpunkt des politischen Sieges des Dritten Standes und damit der Idee der Rechtsgleichheit aller Männer erging an die Regierung und die Abgeordneten eine neue, radikale Proklamation von Freiheits- und Gleichheitsrechten – für das weibliche Volk. Da der Souverän alle Frauen von der Volkssouveränität ausschloss, nannte Olympe de Gouges das neue Regime Tyrannei. Sie forderte von der Nationalversammlung im Namen der Mütter, Töchter und Schwestern der Nation, ihre Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin, die Anerkennung privater und politischer Bürgerinnenrechte, schnellstens zu verabschieden. Sie verlangte diese neue, universal-egalitäre Verfassung, denn die gerade in Kraft getretene sei illegitim und nichtig, weil das weibliche Volk nicht vertreten und an deren Ausarbeitung gar nicht beteiligt gewesen sei.
Im Sommer 1793 wurde sie gefangen genommen und wenige Monate später am 3. November 1793 auf der Place de la concorde hingerichtet. Viele Stimmen sagen, es sei der persönlichen Feindschaft zwischen ihr und Robbespierre geschuldet, dass sie ermordet wurde, andere sehen den Hauptgrund vor allem in ihrer Betätigung als Frauenrechtlerin.
Literatur:
http://womenshistory.about.com/od/olympedegouges/a/Olympe-De-Gouges-And-The-Rights-Of-Woman.htm
Gouges, Olympe de: Die Rechte der Frau und andere Schriften./ Les droits de la femme. Herausgegeben von Gabriela Wachter, Parthas, Berlin 2006,
Mousset, Sophie: Women’s Rights and the French Revolution. A Biography of Olympe de Gouges. Transaction Publ, 2006.
Schröder, Hannelore: Menschenrechte für weibliche Menschen. ein-fach-verlag, Aachen 2000.